Am Abend des 8.12.2010 machte ich mich auf dem Weg nach Lübeck. Meine immer hilfsbereite Kollegin Monika brachte mich zu unserem Treffpunkt. Angelika wartete an der Raststätte mit dem Transporter auf mich. Keiner von uns ahnte, was uns für eine Fahrt erwarten würde. Aber schon nach zwei Fahrstunden nahm das Schicksal seinen Lauf. Es fing an zu schneien und die Temperatur sank weit unter 0 C°. Die Straßen waren spiegelglatt. Unsere Durchschnittsgeschwindigkeit betrug 60 km/h. Autos standen in den Leitplanken und wir hatten noch 1400 km vor uns. Unsere Ankunftszeit auf dem Navi verschob sich immer mehr nach hinten. Der Schneefall wurde immer stärker. Nun stellten sich auch noch Lkws quer über die Autobahn. Und nun der Höhepunkt: ES GING NICHTS MEHR!!! Wir standen vier Stunden, ohne dass sich ein Rad drehte. Zum Glück war unser Tank voll, so hatten wir wenigstens keine Minusgrade durch den laufenden Motor im Auto. Aber Angelika und ich ließen uns die Laune nicht verderben. Nach 27 Stunden kamen wir endlich im Hotel an. Wir waren völlig erledigt und gingen schlafen.
Am darauf folgenden Morgen trafen wir uns im Tierheim Oroshaza. Sehnsüchtig wurden dort schon die Spenden erwartet. Der ohrenbetäubende Lärm und der Gestank im Tierheim waren für uns nichts Neues. Und wieder einmal war das Tierheim ein einziges Schlammloch. Bei unserem Rundgang stellten wir fest, es gab wieder so viele Neuzugänge. Wir versuchten so viele neue Hunde zu fotografieren, wie es nur ging. Wie ich diesen Job hasse!!!!!! Du versuchst sie zu motivieren, sich für die Fotos von der besten Seite zu zeigen und weißt ganz genau, es wird für den einen oder anderen Hund sehr schwer werden, ein Zuhause zu finden. Sie stehen oft an den Türen und wollen raus, dann sagt man sich immer wieder, es ist die einzige Möglichkeit die sie haben, aus dieser Welt zu fliehen. Diese Stunden im Tierheim vergingen wie im Flug und ich möchte nicht vergessen, mich bei den ehrenamtlichen Mitarbeitern zu bedanken. Ohne sie wäre das Leid der Hunde noch viel größer.
Zu 20.00 Uhr Uhr schafften wir es denn gerade noch zu einer Zusammenkunft mit den Tierheimmitarbeitern um die Verladung zu besprechen. Es mussten viele Formulare ausgefüllt werden. Um 23.00 Uhr waren wir dann im Bett und um 7 Uhr klingelte der Wecker. Als wir endlich um 11 Uhr alle ausgefüllten Papiere des Tierarztes in der Hand hielten, begann unsere Rückreise nach Deutschland und die Freude war groß, so viele Hunde ins Glück zu begleiten. Wie schon erwartet, war jede Übergabe wieder etwas Besonderes. Freudige Übernehmer und glückliche Hunde. Wir möchten uns noch einmal bei allen Übernehmern und Spendern für die Hilfe bedanken. Ohne solch eine tolle Zusammenarbeit wäre dies alles nicht möglich.
Frank Müller