Am 11.12.2013 um 17 Uhr machten Frank und ich uns wieder einmal auf den Weg nach Ungarn. Wir fuhren ohne Regen und Schnee vollgepackt mit Spenden Richtung Süden.
Diese Strecke ist immer eine große Herausforderung! Ein sehr angenehmes Gefühl war dieses Mal unser neuer Transporter! Keine Angst mehr, dass die Heizung versagt oder andere unangenehmen Ausfälle uns überraschen. Mit ein paar Ruhepausen kamen wir dann endlich bei Kerstin und Fritz an. Dort wurden wir wie üblich herzlich empfangen. Immer wieder ist es erstaunlich, wie jede Fahrt doch organisiert werden muss, um in dieser kurzen Zeit ein so großes Pensum abzuarbeiten.
Zu dritt ging die Reise nun weiter ins Tierheim Kiskunfélegyháza. Vor Ort wurden wir von den Tierheimmitarbeitern liebevoll empfangen. Gemeinsam wurden die Spenden ausgeladen und verteilt. Da in diesem Tierheim auch viele Katzen Obdach finden, wurde das Katzenfutter freudig angenommen. Während des Rundgangs durch das Tierheim und der Tötung arbeiteten wir Stück für Stück unser Programm ab. Dazu gehört unter anderem die Aufnahme von Neuzugängen. Ich muss gestehen, dass ich immer wieder eine Gänsehaut bei diesem Rundgang bekomme. Im Kopf überschlagen sich die Fragen, wenn man bestimmte Hunde nicht findet, ob sie in Ungarn vermittelt wurden, oder schon über die Regenbogenbrücke gegangen sind. Auf der anderen Seite sieht man so tolle Hunde, wo man sich wundert, dass sie noch kein neues zu Hause gefunden haben. Die Zeit vergeht wie im Flug. Nur die Erschöpfung nach 36 Stunden ohne Schlaf erinnert uns daran, dass Hotel aufzusuchen. Nach dem Einchecken und einer Stärkung war der Tag noch lange nicht zu Ende. Zum Abschluss wurden die Pässe der reisenden Hunde kontrolliert.
Am Morgen des 13. Dezembers ging es nach dem Frühstück in das Tierheim Orosháza. Nach dem wir diese immer schlechter werdende Buckelpiste zum Tierheim hinter uns gebracht hatten, wurden wir von den aufgeregten Hunden und Tierheimmitarbeitern empfangen. Aus der aufgebrachten Menge kamen uns Icus, Judit und Krisztina entgegen. Nun wurden auch hier die Spenden und Weihnachtsgeschenke mit großer Freude entgegen genommen. Nach einem Rundgang im Tierheim, bei dem ich immer gerne Leckerchen verteile, war ich von den Veränderungen sehr angetan. Die neuen Gehege, die dank Ihrer zahlreichen Spenden gebaut werden konnten, zeigen mir, dass wir auf dem richtigen Weg sind, das Leben der Hunde hier in Ungarn zu verbessern.
Nun machten Kerstin und ich uns an die Abarbeitung unserer Listen und Aufnahmen von Neuzugängen. Frank und Judit besprachen gemeinsam mit dem Bauunternehmer, der die neuen Gehege errichtet hat, noch zu leistende Verbesserungen. Auch in diesem Tierheim überkommt mich dieses traurige Gefühl, wie schon vorher, „Langzeitinsassen“ sehen zu müssen. Ich habe immer den Eindruck, dass gerade diese Hunde alle Streicheleinheiten und Zuwendungen in sich aufsaugen. Schön ist aber auch zu sehen, was für eine Liebe die Tierheimmitarbeiter den Hunden entgegen bringen. Aber das ist sicherlich kein Ersatz für ein eigenes Körbchen in einem schönen Zuhause. Auch hier rast die Zeit wie im Flug. Um noch im Hellen zu Robi zu kommen, müssen wir uns nun sputen. Kerstin und ich müssen nun Frank suchen, der sich von seinen Lieblingen Pako und Letra nicht losreißen kann.
Auf dem Weg zu Robi in die Pension kommt Frank gar nicht mehr aus dem Schwärmen heraus. Dort angekommen, machen wir uns gemeinsam an das Aufbauen der Boxen für den Transport.
Trotz der Sprachbarriere ist es jedes Mal eine gute Zusammenarbeit. An diesem Tag lernten wir auch Marcell, einen jungen hilfsbereiten Ungarn, kennen. Nach getaner Arbeit kommen wir nun endlich dazu, uns die Hunde in der Pension anzuschauen und Neuigkeiten auszutauschen. Nach einer liebevollen aufgetischten Stärkung machen wir uns auf dem Weg zur üblich gewordenen Gesprächsrunde mit der Tierheimleitung und der Leiterin des Tierschutzvereins. Besonders schön fanden wir das Austauschen der Weihnachtsgeschenke. Am Morgen der Abreise sind wir schon sehr früh auf den Beinen. Die Verladung der 28 reisenden Hunde verläuft phantastisch, so dass wir gut im Zeitplan liegen. Nach der Verabschiedung, auch von unserer Teamkollegin Kerstin, fahren wir Richtung Deutschland. Die schönsten Gefühle bei so einem Transport hat man bei den Übergaben. Auch dieses Mal gibt es viele glückliche Übernehmer, die uns gut versorgten, und uns so wach hielten. Die Begeisterung der Menschen für die Arbeit der Pusztahunde rührt mich jedes Mal.
Geschafft kamen wir am Sonntag um 10.00 Uhr zu Hause an, wo wir von unserem Sohn glücklich empfangen wurden. Obwohl wir schon so viele Male einen Transport begleitet haben, ist doch jeder etwas Besonderes. Wir sind froh und dankbar, über die zahlreichen Spenden, die unsere Arbeit vor Ort erst ermöglichen.
Ramona Müller
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