Am 23. Januar 2024 informierten die Arbeiter einer großen Baustelle nahe Orosháza das Tierheim, dass ein verletzter Hund dort in der Nähe liegen würde. Vor Ort bot sich unserer Tierheimleiterin Icus ein schrecklicher Anblick: regungslos lag ein strubbeliger Hund mit einem ab dem Knie abgetrennten linken Hinterbein in einem tiefen Graben, in den er entweder gekrochen sein muss oder bei einem Unfall hineingeschleudert wurde. Die Wunde, aus der der Knochen herausragte und von der das Fleisch herabhing, hatte aufgehört zu bluten. Durch den hohen Blutverlust war der Hund aber sehr geschwächt und noch dazu stark abgemagert, was man wegen seines wuscheligen Fells nicht gleich erkennen konnte. Sofort packte Icus das Unfallopfer ein und brachte ihn zu unserer Tierärztin, die ihre Befürchtung bestätigte: das Bein konnte nicht mehr gerettet werden, da die Verletzung bereits einige Tage alt war. Wegen seines schlechten Allgemeinzustandes war an eine Amputation unter Vollnarkose nicht zu denken. So wurden nur die Knochensplitter entfernt, die Wunde gereinigt und verbunden, sowie Medikamente zur Stabilisierung und gegen die Schmerzen verabreicht.

Der zu diesem Zeitpunkt auf ein Jahr geschätzte Rüde bekam den Namen „Onni“, was auf Finnisch „Glück“ bedeutet, und wurde wochenlang mit hochwertigem Nassfutter, Aufbaupräparaten und natürlich auch weiterhin mit Schmerzmitteln versorgt. Während seine Wunde verheilte, erholte er sich gut und legte deutlich an Gewicht zu, weshalb eine Amputation des Beinstumpfes in Betracht gezogen werden konnte. Schlussendlich entschied man sich aber dagegen, da das verbliebene Stück Bein Onni nicht beim Laufen behindert und man ihm, nach allem was er bereits durchmachen musste, nicht auch noch eine größere OP inklusive aufwändiger Nachsorge zumuten wollte. Denn Onni ist durch das Erlebte und wohl auch durch die furchtbaren Schmerzen misstrauisch und zurückhaltend geworden. Obwohl er versteht, was die Tierheimmitarbeiter von ihm wollen und er ihre Kommandos auch befolgt, hat er große Angst vor Menschen und versucht ihnen großräumig auszuweichen. In einem zukünftigen Zuhause könnte es somit längere Zeit dauern, bis Onni Vertrauen fasst. Da er mit anderen Hunden bestens auskommt und im Tierheim schon Freunde gefunden hat, wäre ein souveräner vorhandener Hund bei der Eingewöhnung bestimmt hilfreich.

Bisher hatte Onni das Glück nicht gerade gepachtet. Wollt ihr ihm helfen, damit sein Name doch noch Programm wird? Dann unterstützt den Unglücksraben mit einer Spende und macht Werbung für ihn, damit er das eine, ganz besondere Zuhause findet! Zum Spendenformular gelangt ihr hier.