21.10.2022
Liebe Tierfreundinnen und Tierfreunde,
vielleicht haben auch Sie einen „Nasenhund“, für den Sie eine artgerechte Auslastung suchen. Zwei PPH-Kollegen, Halley und Koppány, sind begeisterte Mantrailer und möchten euch diese tolle Freizeitaktivität hier einmal vorstellen.
Das sind unsere Hauptakteure,
…der hübsche Vizsla Koppány…
...und die clevere English-Pointer Dame Halley…
Ihr Frauchen erzählt euch vom Mantrailing:
Mit dem Einzug unseres ersten Hundes (einer 1-jähigen Deutsch-Drahthaar/Magyar-Vizsla-Hündin) stellte sich für uns die Frage, wie wir sie artgerecht auslasten können. Da eine jagdliche Führung für uns nicht in Betracht kam, fragten wir bei uns in der Hundeschule nach geeigneten Beschäftigungsmöglichkeiten. Neben ihrer großen Liebe, der Dummyarbeit, hatten wir uns dazu entschlossen, an einem Mantrailing-Einsteigerseminar teilzunehmen.
Am ersten Tag ging es zuerst ein wenig um die Theorie und das Leinenhandling (schwerer als gedacht), und am zweiten Tag dann ab in den Wald zur Praxisanwendung. Wer aufgeregter war, vermag ich an dieser Stelle nicht mehr zu sagen.
Da standen wir also mit einer Leine, super tollen Leckerchen als Belohnung und einem Geschirr (am Anfang war das noch ihr Alltagsgeschirr). Ich kann an dieser Stelle nur sagen: Wahnsinn! Wie schnell ein Hund (und hier ist die Rasse echt egal) weiß, was er machen soll, und wie toll gesucht wird, hat uns echt fasziniert. Nicht nur der Hund war begeistert, auch wir (hier stimmt der viel zitierte Spruch, dass Mantrailen süchtig macht.
Man bewegt sich, in der Regel zumindest, in der freien Natur, hat Bewegung und macht etwas unglaublich schönes zusammen mit seinem Hund. Hierfür muss man auch keine Sportskanone sein. Man legt allerdings schon einiges an Kilometern zurück und sollte sich auch nicht vor Dreck, Regen o. ä. scheuen, denn in einer Gruppe ist man auch immer mal die Versteckperson. Gutes Schuhwerk ist also Voraussetzung, und ganz wichtig: Zeit! Mantrailen ist zeitintensiv. Auch spielt das Alter und eine evtl. vorhandene Einschränkung keine Rolle, denn es geht hier vorrangig um die Nase des Hundes.
Es war also schnell klar: hier bleiben wir am Ball und wollen mehr davon!!! Es ist eigentlich überflüssig zu erwähnen, dass auch unsere zwischenzeitlich neu dazugekommenen Mitbewohner (zwei Pusztahunde in Gestalt von English-Pointer und Magyar-Vizsla) zwangsläufig Mantrailen ausprobieren mussten.
Nun sind wir mit allen schon einige Jahre dabei und sind immer noch begeistert. Man lernt mit der Zeit, seinen Hund zu „lesen“, was unserer Ansicht nach auch mit einer der schwierigsten Aufgaben ist, die der Halter zu lernen hat.
Wer also für seinen Hund eine geistige Auslastung sucht und ihn artgerecht beschäftigen möchte, ist unserer Ansicht nach beim Mantrailen genau richtig, denn hier darf der Hund spannenden Gerüchen und Spuren folgen und lebt somit absolut in seiner Welt! Der Hund wird gefordert und geistig und körperlich ausgelastet. Spaß steht hier an allererster Stelle und es ist Köpfchen und Teamwork gefragt. Der Instinkt Beute zu suchen und zu verfolgen, wird beim Mantrailing halt einfach auf die Menschenspur umgelenkt und trainiert. Der Hund lernt bei dieser Form der Nasenarbeit, anhand eines spezifischen Geruchträgers (z.B. Schal, Handschuh) einer bestimmten Person, die Spur speziell dieser Person aufzunehmen und diese zu finden. Die so genannten Trails (=Geruchsspur) können durch Wälder, Parks, Wohnsiedlungen oder sogar durch den Stadtbereich verlaufen. Der Hund orientiert sich beim Mantrailing an dem spezifischen Geruch des Menschen, da dieser nämlich permanent Geruchspartikel verliert, und die sind so individuell wie ein Fingerabdruck. Dadurch ist es für den Hund möglich, aus den vielen Gerüchen, die er in seiner Umwelt wahrnimmt, diesen einen speziellen Geruch herauszufiltern. Für uns absolut faszinierend.
Was braucht man:
Ein gut sitzendes Brustgeschirr (Suchgeschirr), welches ausschließlich für das Mantrailing verwenden wird. Hier muss man einfach ausprobieren. Wir haben unzählige Geschirre bestellt und anprobiert, bis wir schlussendlich das richtige Geschirr für unseren Hund gefunden hatten. Hier kann man sich auch gerne untereinander austauschen, denn DAS eine Geschirr gibt es nicht und ist für jeden Hund individuell.
Eine Leine (die Leinenlänge variiert hier je nach Einsatzgebiet). Die Leine sollte allerdings unbedingt aus einem Stück gefertigt sein und keine Ringe zum Einstellen der Länge haben, sonst nimmt man unterwegs Blätter, Äste etc. mit. Des Weiteren ist hier auch auf die Relation zum Körpergewicht des Hundes zu achten.
Und schlussendlich natürlich eine super tolle Belohnung, denn der Hund hat für eine solche großartige Leistung auch eine außerordentliche Belohnung verdient.
Wer also mit dem Gedanken spielt Mantrailing mal auszuprobieren: macht es !!!
Hier seht ihr Koppány und Halley im Einsatz:
Tolle Sache, finden auch wir vom PPH. Viel Spaß beim Ausprobieren!
Herzlichst, Euer Pusztahunde-Team