06.01.2023
Liebe Tierfreundinnen und Tierfreunde,
im Sommer kam ein wunderschöner Hund in unser Tierheim in Oroshàza. Theoretisch wunderschön. Denn praktisch haben wir selten einen jungen Hund in einem schlechteren Zustand gehabt. Von diesem Hund möchten wir euch heute berichten.
Lili ist eine Berner Sennen-Hündin. Viel erkennen konnte man davon aber nicht, denn das Mädchen wurde in einem ganz erbärmlichen Zustand ins Tierheim gebracht. Aufgrund von diversen Allergien fiel ihr das Fell büschelweise aus, die Haut war komplett verschorft und Lili wurde von einem unstillbaren Juckreiz geplagt, der sie fast in den Wahnsinn trieb.
Ihr Besitzer hatte sie zwar zum Tierarzt gebracht, wollte aber nur das nötigste bezahlen. Eine Futtermittelumstellung, die ganz dringend nötig gewesen wäre, weil das falsche Futter eine der Hauptursachen für Lilis schlechten Zustand war, wollte oder konnte ihr Besitzer aber nicht vornehmen. So besserte sich Lilis Verfassung nicht, sondern wurde von Tag zu Tag schlimmer. Bis zu dem Tag, an dem ihr Mensch sie zum Tierarzt brachte, um sie einschläfern zu lassen.
Der Tierarzt ließ dies jedoch nicht zu, denn er wusste, dass Lili eine Chance hätte, wenn sie nur richtig behandelt würde. Dazu gehörten anderes Futter und regelmäßige Pflegebäder für ihre malträtierte Haut. Ihr ahnt es…Lili kam ins Tierheim, denn wie schlecht auch der Zustand des Hundes sein mag, unsere Tierheimleiterin Icus gibt der Sache eine Chance, bis sie erkennt, dass gar nichts mehr geht. Bei Lili sah sie diese Chance offensichtlich. Vielleicht hätte nicht jeder diese winzige Hoffnung gehabt…seht selbst…
Das Fell musste ab, damit man an die Wurzel des Übels gehen konnte. Ohne Fell offenbarte sich allerdings ein noch viel schlimmeres Bild des Schreckens:
Lilis langwierige und aufwendige Behandlung begann. In den ersten Tagen konnte sie sich fast nicht auf den Beinen halten vor lauter Schwäche. Sie kratzte sich zwanghaft, obwohl es eigentlich nicht mehr hätte jucken dürfen. Täglich wurde sie gebadet und ein bisschen rumgeführt, damit ihr Kreislauf in Schwung kam. Gehen wollte sie eigentlich nicht.
Nach ein paar Tagen war es, als würde bei ihr ein Schalter umgelegt. Es ging langsam aber unaufhaltsam bergauf mit Lili. Sie wollte leben und lief nach vielleicht einer Woche im Tierheim selbstständig umher.
Eine Teamkollegin mit einer besonderen Affinität zu Berner Sennern hatte sich zu dem Zeitpunkt bereits unsterblich in Lili verliebt. Sie sollte so schnell wie möglich zu ihr ziehen. Da gab es nur ein einziges Problem…Lili sah nach wie vor sehr krank aus, so ganz ohne Fell und mit vielen offenen Stellen auf der Haut. Einen solchen Hund kann man nicht transportieren ohne Gefahr zu laufen, dass er sich Infektionen einfängt. Also musste unsere Teamkollegin Eileen sich in Geduld üben… Aber Lilis großer Tag kam, sie durfte reisen:
Unsere große Kämpferin kam, sah und siegte. Sie heißt jetzt Alice und der Rest ist Geschichte… Diese Bilder dürften wohl für sich sprechen:
Was für eine Verwandlung… Habt weiterhin viel Freude miteinander, Ihr Lieben.
Herzlichst, euer Pusztahunde-Team