03.02.2023
Liebe Tierfreundinnen und Tierfreunde,
in unserem großen Tierheim in Orosháza gibt es ein paar Hunde, die bekommen Sie niemals zu sehen, denn sie können aus unterschiedlichen Gründen nicht in die Vermittlung. Und, weil niemand jemals so recht Zeit hat, sind sie auch noch nicht bis zu unseren „Unvermittelbaren“ gekommen. Man verwendet das bisschen Zeit, das man hat, auf die weniger hoffnungslosen Fälle. So werden aus den „Gesichtslosen“ regelrechte Geisterhunde, die niemand jemals wahrnimmt. Nicht genug, dass sie ein trauriges Leben führen, ohne jede Hoffnung auf ein Happy End. Traurig ist es noch dazu, dass man nicht mal von ihnen weiß…
Unsere Geisterhunde möchten wir Ihnen ab heute in lockerer Reihenfolge vorstellen. Nicht, dass dies irgendetwas ändern würde am Schicksal der Hunde. Aber vielleicht macht es irgendwann im Universum doch mal einen Unterschied, ob Menschen über sie gesprochen haben und an ihrem Schicksal Anteil genommen haben…wer vermag das schon zu sagen.
Wir beginnen unsere Vorstellung heute mit Pupák, der sicher Listenhund-Anteile in sich trägt.
Pupák kam bereits 2019 ins Tierheim. Man fand ihn mit einem Draht um den Hals auf dem Parkplatz eines Kaufhauses ausgesetzt und angebunden. Er war verängstigt und traurig. Seine Augen waren nicht in Ordnung, die Hornhaut war getrübt, undurchsichtig. Mit anderen Worten, er ist blind.
Icus, unsere Tierheimleiterin, schätzt, dass er ungefähr 2011 geboren wurde. Anfangs wütete er ganz schön in seinem Gehege, das er alleine bewohnt. Das war ein alter, runtergekommener Auslauf an der Rückwand des Schweinekobens. Niemand traute sich so recht an ihn heran. Vielleicht war sein Verhalten aber auch seiner Blindheit geschuldet, oder dass man ihn einfach seinem Schicksal überlassen hatte und ihm so alles, woran er sich orientieren konnte, genommen hatte. Als der Schweinekoben abgerissen wurde, verschwand auch das Gehege von Pupák. Und damit seine Randaliererei. Ob er verstanden hat, dass man ihm nur Gutes will? Er mag aber auch nur aufgegeben haben… schwer zu sagen.
Seitdem Kai in Ungarn lebt, hat sich Pupács Leben zum Besseren gewendet. Auch Kai hatte zunächst ein wenig Bedenken, in Pupács Gehege zu gehen. Aber irgendwann traute er sich…und siehe da, der alte Veteran hat ganz anders reagiert als man hätte vermuten können.
Er mag es, dass Kai sich um ihn kümmert und er und Kai sind nun ziemlich beste Freunde.
Die zwei Herren drehen oft gemütliche Runden um das Tierheim. Pupák darf erleben, wie es sich anfühlt, jemandes Kumpel zu sein und ehrlich gemocht zu werden. Und mittlerweile lautet Icus` Beschreibung für Pupák so: Er ist freundlich, aufgeweckt, aufmerksam und ruhig….was doch ein echter Unterschied zu den Anfängen ist.
Vielleicht wollt ihr ja etwas für Pupák tun? Eine Futterpatenschaft übernehmen? Die Höhe der Summe könnt ihr frei bestimmen. Schreibt einfach Kai an, der kümmert sich drum:
Oder vielleicht wollt ihr unserem alten Kameraden etwas Leckeres schicken…dann macht ein Paket fertig und sendet es an:
Projekt-Pusztahunde, Roy 3, 24392 Süderbrarup
Schreibt „Pupák“ drauf, dann kommt es ganz sicher beim Schwarzen an, und Kai kann den alten Herrn mit den Leckereien ein bisschen verwöhnen.
Unser lieber Pupák ist leider am 23.1.2024 verstorben. Danke an alle, die ihm bis dahin das Leben mit ihren wunderbaren Care-Paketen ein bisschen bunter gemacht haben.
Herzlichst, euer Pusztahunde-Team