22.01.2024
Liebe Tierfreundinnen und Tierfreunde,
wir möchten euch heute das erste Kapitel von Noras Geschichte erzählen. Wenn man ganz genau sein will, dann handelt die Geschichte von Nora und ihren Babies, die vor ein paar Tagen bei uns im Tierheim in Orosháza untergekommen sind. Reserviert war zwar nur für einen Hund, aber eingecheckt haben dann neun hilfsbedürftige Wesen. Schaut euch die Truppe mal an...wer kann dazu schon nein sagen.
Aufmerksam auf Nora wurde das Orosháza-Team über eine Facebook-Gruppe. Dort hieß es, dass ein Golden Retriever durch Füzesgyarmat streunert und schon lange auf der Straße sei. Keine Tierschutzorganisation wollte den Hund aufnehmen. Unsere Tierheim-Leiterin Icus hat ein großes Herz... und auch, wenn das Tierheim voll ist, konnte sie nicht wegsehen und schrieb unter den Facebook-Beitrag, dass sie den Hund aufnehmen würde, sofern er denn eingefangen werden könne.
Vor einigen Tagen war es dann soweit, man wurde des Hundes habhaft. Allerdings war er nicht mehr alleine, sondern hatte acht Babies im Gepäck. Niemand wollte die Zwerge, denn überall platzt alles aus den Nähten vor lauter Welpen und streunenden Hunden. Die örtliche Tötung rief Icus an, die ihr Versprehen hielt und die ganze Familie ohne Wenn und Aber aufnahm. Die Mama bekam den Namen Nora.
Man stelle sich nun nicht vor, dass man eine solche Truppe nimmt und in ein Gehege packt und fertig. So ist es nicht. Erst mal muss ein Plätzchen in der Quarantäne frei gemacht und welpengerecht ausgestattet werden. Dann muss vorher, währenddessen und nachher alles desinfiziert werden. Schutzkleidung wird besorgt, vor allen Dingen Schuhüberzieher, damit man nicht die Gefahr läuft, dass man die Welpen in einer Umgebung mit fast 200 Hunden mit irgendetwas infiziert. Im schlimmsten Fall mit Parvo, wo fast vorgrogrammiert ist, dass die meisten der kleinen Würmchen daran sterben würden. Später muss entwurmt und mehrfach geimpft werden. Die kleinen Mäuse und die Mama müssen ordentliches Päppel-Futter bekommen. Erst mal natürlich nur die Mama, denn die säugt ihre Mäuse jetzt noch und das klappt zum Glück gut.
So sah die kleine Truppe am Tag ihres Einzugs aus. Die Babies hatten sogar noch die Augen zu, so mini waren sie. Man mag sich gar nicht vorstellen, was bei den Minus-Temperaturen, die gerade in Ungarn herrschen, mit ihnen passiert wäre, hätte man sie nicht gefunden.
Der Familie geht es gut und die Babies entwickeln sich super. Die Mama ist ein klitzekleines bisschen genervt, aber macht einen erstklassigen Job. Mit Sicherheit ist sie froh, dass sie sich nun nicht mehr um ihre Babies und ihre eigene Versorgung kümmern muss. Den Part haben jetzt die Tierheim-Mitarbeiter übernommen.
Noras Babies haben jetzt die Chance, gut sozialisiert zu werden, denn sie wachsen in der Obhut von uns Menschen auf. Menschen, die es sehr gut mit ihnen meinen. Sie werden in den ersten Lebenswochen keinerlei schlechte Erfahrungen sammeln. In ein paar Wochen dürfen sie mit anderen Hunden im Auslauf der Quarantäne spielen und raufen, damit sie später auch mit ihren Artgenossen gut klar kommen.
Das sind Bilder vom letzten Freitag. Die Augen sind auf und die Würmchen werden schon mobiler.
Hier könnt ihr die Kleinen auch in bewegten Bildern erleben:
Wir werden euch über die Entwicklung von Nora und ihren Kindern auf dem Laufenden halten. Bitte habt Verständnis dafür, dass wir zum jetzigen Zeitpunkt noch keine Bewerbungen für die Hunde entgegennehmen können. Wir möchten noch ein bisschen warten bis sicher ist, dass alle durchkommen und bereit für eine Familie sind. Es ist noch ein weiter Weg, wenngleich im Moment alles gut zu sein scheint.
Wir werden später auch Namen für die Babies suchen und damit auf euch zukommen. Bis dahin drückt der kleinen Familie bitte die Daumen, dass weiter alles gut läuft.
Herzlichst, eure Pusztahunde