07.06.2024
Liebe Tierfreundinnen und Tierfreunde,
wir haben lange überlegt, ob wir diesen Beitrag wirklich auf der Startseite veröffentlichen sollen. Weil es eigentlich so gar nicht unsere Art ist, schmutzige Wäsche vor aller Augen zu waschen. Wir tun es nun aber doch. Denn wir möchten euch damit einmal zeigen, womit man es im Tierschutz auch zu tun bekommt. Nämlich damit, wie sehr man manchmal getäuscht wird und wie schnell (und auf welch unangenehme Weise) der ein oder andere alle guten "Tierschutz-Absichten" über Bord wirft, wenn es für ihn persönlich nicht mehr passt.
Liebe Ex-Übernehmer von Döme, dem Schäferhund.
Wir hier im Tierschutz erleben häufig, dass wir angelogen und angepöbelt werden. Ganz besonders dann, wenn ein Hund zurückgegeben werden soll. Uns wird mit Rechtsmitteln gedroht und damit, den nicht mehr gewollten Hund (der ja eh nicht so ist, wie vorher gesagt) über ebay zu veräußern. Nur, damit wir emotional so unter Druck geraten, dass wir springen und den Hund zurücknehmen. Und zwar ohne dass Übernehmer wie ihr finanziell dafür einstehen müssen, was sie vorher per Vertrag zugesichert haben: die Rückgabegebühr und die Pensionskosten für 4 Wochen. Für die Unterbringungskosten des Rückläufers müssen dann wir, der Tierschutzverein, aufkommen. In der Regel deckt selbst das, was ihr „Zurückgeber“ bezahlen müsstet, nicht mal annähernd ab, was die Unterbringung, Verpflegung und medizinische Versorgung des Hundes, der einst so dringend von euch herbeigesehnt wurde, uns in der Realität kostet. Wenn ihr dann euren Beitrag, den ihr uns im Fall der Fälle zugesichert hattet, nicht tragen möchtet, dann müssen wir mit Geld des Vereins für euer Verhalten einstehen. Geld, das uns gespendet wurde, um Hunden in Not in Ungarn zu helfen. Fehlt dann halt in Ungarn.
"Lustig" finden wir in eurem Fall die Finte, dass wir telefonisch massiv beschimpft werden und genötigt, den Hund SOFFFFFORTTTTTT!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! zu nehmen und nachher die Begründung für das Nichtbezahlen der Pensionskosten lautet, wir hätten euch ja nicht die „4 Wochen-Frist“ eingeräumt. Diese Frist besagt, dass der Hund, der zurückgegeben werden soll, noch 4 Wochen in seinem alten Zuhause verbleibt, damit wir ein neues Zuhause für ihn suchen können, ohne dass er in die Pension muss. Dann fallen natürlich keine Pensionskosten mehr an. Die Frist hätten wir zwar vertraglich zugesichert….aber wir hätten euch ja GEZWUNGEN!!!!!! den Hund sofort zum Transporter zu bringen. Selber. Wir wollten ihn nicht mal unverzüglich abholen. Da der Verein sich nicht an seine Verträge hält, haltet ihr euch auch nicht dran, sagt ihr. Gezahlt wird nichts. Basta! Und wenn wir uns nochmal melden, ja dann kommt der böse Rechtsanwalt und verklagt uns. Da habt ihr es uns aber gegeben…. wenn es nicht so traurig wäre.
Ihr seid nicht die ersten, die sich so verhalten…und werdet auch nicht die letzten sein. Was euer Verhalten nochmal unangenehmer macht, ist, dass es euch an Geld nicht mangelt. Aber wovon man nichts mehr hat, dafür mag man eben auch keine Geld mehr bezahlen... Und schade, dass ihr vorher nie etwas über Probleme mit Döme berichtet habt. Bis zum Tag der Abgabe schien alles gut.
Und eigentlich geht es hier gar nicht um Geld, sondern um ein Lebewesen, das angeschafft wurde und genauso dringend wieder zurück muss, wie es kommen sollte – weil es gerade nicht mehr in euer Leben passt. Ihr habt Gründe, sagt ihr. Erkennen wir an. Aber ein Hund ist eben kein Stofftier, was man bei Nichtgefallen portofrei unbeschadet retournieren kann.
Habt ihr euch nochmal nach diesem Lebewesen erkundigt? Nein, habt ihr nicht. Nach euch die Sintflut. Wir verraten euch hier trotzdem, wie es Döme geht…er dreht sich in der Pension ununterbrochen wie wild im Kreis. Er kommt überhaupt nicht klar mit dem erneuten Verlassenwerden. Herzlichen Dank dafür.
Wisst ihr was…wir lieben jeden unserer Hunde und sind froh, dass Döme nun wieder bei uns ist. Er ist uns viel zu schade, als dass er irgendwo ungeliebt verrottet. Es geht auch nicht darum, dass ein Hund zurück in die Vermittlung kommt, wenn es so gar nicht passt. Das kann vorkommen und wir sind die letzten, die „Nein“ sagen würden, denn es liegt uns sehr daran, dass Tier UND Mensch glücklich werden. Es geht um die Art und Weise, wie ihr euch dem Hund und uns gegenüber verhalten habt. Wäre alles nicht nötig gewesen.
Und auch, wenn wir sonst für unsere Tiere immer stillschweigend jeden Affront hinnehmen, ist es uns heute ein Bedürfnis, euch unsere Meinung in diesem offenen Brief mitzuteilen.
Wir werden alles tun, um den Jungen wieder aufzurichten und ihm ein gutes Zuhause zu suchen, wo er der tolle Hund sein darf, der er ist…wenn man bereit ist, in ihn zu investieren. Hunde brauchen Menschen mit einem Herz für Tiere….das habt ihr Döme gegenüber nicht gehabt. Und daher ist es gut, dass er wieder bei uns ist....auch, wenn wir uns dafür haben anschreien lassen müssen!
Eure Pusztahunde