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Ein Bericht vom Angsthund Merlin


04.10.2024
Liebe Tierfreundinnen und Tierfreunde,

es gibt "sone", "solche" und "gesprenkelte" Hunde. Und unser Merlin hier gehört eindeutig zu den "gesprenkelten". Soll heißen, dass er anders ist als die allermeisten Hunde. Anders gemacht wurde. Er musste völlig isoliert aufwachsen und wurde dazu wahrscheinlich noch mehr als schlecht behandelt. Herauskommt ein in seiner Angst gefangener Hund, der sich auch mit den kleinsten Dingen des Lebens schwer tut. Um die "gesprenkelten" zu "sonen" oder "solchen" Hunden zu machen, also den "Normalos", ist viel Arbeit erforderlich. Menschen, die dazu bereit sind, gibt es nicht allzu viele. Und doch hat unser Milan-Merlin die Nadel im Heuhaufen gefunden. Er durfte nach Deutschland umziehen und wird seitdem von seiner Familie und seinem großen Hunde-Vorbild Buster langsam aber stetig in die richtige Richtung geschubst. Auf dass er irgendwann die meisten Sprenkel loswird. Lassen wir Merlin zu Wort kommen...

Hallo ich bin Merlin, ehemals Milan, und komme aus Ungarn.

Ich bin am 23.02.2024 in Ungarn gestartet und am 24.02.2024 in Deutschland angekommen, an einer Raststätte nahe Kassel wurde ich meinen neuen Besitzern übergeben. Das war alles sehr aufregend.

Ihr müsst wissen, ich habe es bisher nicht so gutgehabt. Ich lag an der Kette mit meinen zwei Schwestern und habe draußen von der Welt nichts gesehen. Ich habe so viel Angst vor Menschen, Dingen einfach vor allem. Ich werde richtig starr vor Angst und das eigentlich bei allem. Und ich bin erst im Juni 2022 geboren, also noch nicht mal zwei. Eigentlich sollte ich ein aufgeschlossener und fröhlicher Junghund sein…und was bin ich: Eine kleine Maus. Aber was sagen meine neuen Besitzer: Mit einem riesen großen Herzen. Aber nun weiter…

In Deutschland angekommen (ich war völlig erschlagen von der Fahrt und den fremden Menschen) wurde ich aus dem Transport-Kennel geholt und in den Arm von meinem neuen Besitzer gelegt. Ich hatte so eine Angst, ich habe mich nicht bewegt. Von da aus ging es mit einem Auto weiter in Richtung Marburg, in mein neues Zuhause.

Während der Fahrt habe ich gerochen, dass noch ein Hund im Auto war, der war aber gaaanz ruhig, der machte mir keine Angst. In Marburg angekommen, hieß es für mich aussteigen. Oje, das war dann ein wenig Chaos. Ich hatte eine lange Schnur an meinem Geschirr und konnte gar nicht flüchten. Also zog ich in alle Richtungen die ich so erblicken konnte. Nach kurzer Zeit beschlossen meine neuen Besitzer Mick und Diana, mich doch bis in den Garten zu tragen und dann erst wieder runter zu lassen. Das war schon mal gut, aber eigentlich interessierte mich der Garten überhaupt nicht, ich wollte irgendwo hin wo ich mich verstecken konnte. Also ab in die Wohnung. Aber was ist eigentlich eine Wohnung????????? Tja so was kannte ich nicht. Na ja es waren Räume mit Fenstern bis auf den Boden und vielen Türen und da standen so viele Dinger herum, die Menschen nennen es Möbel. Neugierig war ich trotz meiner Angst und so schaute ich mal kurz in jeden Raum, nur, wenn ich Mick oder Diana begegnete lief ich erst mal in die andere Richtung, die waren mir unheimlich. Die sprachen so gar nicht oder wenn leise und miteinander. Sie sprachen auch gar nicht mit mir und so langsam fühlte ich mich zumindest ein wenig sicherer. In einem Raum stand ein Bürotisch (so nennen das die Menschen) und ein Bett. Unter dem Tisch lag eine dicke weiche Hundematte. Außerdem hatte ich dort das Gefühl irgendwie geschützt zu sein, also nichts wie hin und erst mal ausruhen.

Aber lange hielt ich dort nicht aus. Mit mir zusammen lebte ein großer schwarzer Hund mit Namen Buster. So riefen sie den immer zumindest und er kam und dann geschah was Unglaubliches, der wurde gestreichelt. Und der zuckte gar nicht zurück, sondern im Gegenteil, der kuschelte sich auch noch an die beiden. Und dann sprang er auch noch aufs Bett und legte sich hin und schlief ein und soll ich euch was sagen Mick und Diana fanden das völlig ok…gibt es so was?!!! Das wollte ich auch mal ausprobieren und als Buster mal nicht im Bett war, habe ich es gewagt und bin auch mal drauf gesprungen. Was soll ich sagen, es war toll.

Ich habe da eine Weile gelegen und gedöst, aber danach habe ich so überlegt reichte es auch für den Anfang. War schließlich mein erster Tag. Das Spazierengehen war am ersten Tag noch sehr abenteuerlich, aber ich habe immer auf Buster geschaut und der fand das völlig normal an einer Leine zu gehen. Also dachte ich so ok, dann gebe ich mir Mühe und erschrecke nicht mehr ganz so soft, wenn ich da am Ende einen Widerstand spüre.

Bevor ich jedoch den Rest der ersten Woche erzähle muss ich noch ein Abenteuer berichten. Diana ging mit mir spazieren kurz in den Garten, wir gingen zusammen mit Mick und Buster. Da Buster jedoch längere Runden brauchte als ich, gingen die weiter. Das war für mich ok, der Garten war erst mal für mich groß genug und neu. Aber ich wollte gerne warten bis Buster wiederkommt und so schnüffelte ich durch die Gegend. Diana lehnte sich an einen Baum und schaute mir zu. Und so kam es wie es kommen musste, ich lief ständig um den Baum herum und schnell hatte ich Diana gefesselt, aber somit war die Leine auch so kurz, dass ich einen Panikanfall bekam. Ich wehrte mich mit allem was ich hatte um, die Leine länger zu bekommen. Und siehe da, vom Halsband konnte ich mich befreien…aber da war ja auch noch die zweite Leine…aber die hatte Diana in ihren Versuchen sich selbst zu befreien auch losgelassen, weil sie in dem Wirrwarr dachte es wäre die Leine mit dem Halsband. Aber die hatte sie in der Hand und was soll ich sagen: Ich war frei!!!!!!!!!! Gemächlich trabte ich in den Garten zurück. Aber da war ja ein Weg an dem Garten vorbei, der war interessanter. Von Hinten hörte ich Geräusche und Diana, die Merlin rief, da dachte ich: Die Stimme kenne ich und blieb stehen und blickte mich um, sie erzählte mir irgendwas und kam langsam näher, da dachte ich jedoch, ach lauf mal weiter den Weg lang, bis ich fast am Ende angekommen war. Ich merke wie Diana mir folgte und mich ein zweites Mal mit Merlin anrief. Ich blieb wieder stehen und schaute sie an. Sie kam langsam näher. Ich bewegte mich nicht und wartete. Sie bückte sich und nahm langsam die Leine auf an der mein Geschirr befestigt war auf und schien ziemlich glücklich zu sein. Soll ich mal ehrlich sein, ich fühlte mich auch sicherer und ging gleich bereitwillig mir ihr mit, wir sind dann aber noch mal in den Obstgarten gegangen wo das Abenteuer begann, damit ich damit nichts Schlimmes verbinde. Da kam Buster auch schon wieder von seinem Spaziergang und wir gingen entspannt und ruhig nach Hause…Was ein Abenteuer.

Aber irgendwie hat sich das Abenteuer auf mein Verhältnis zu Mick und Diana ausgewirkt. Ich merke immer mehr trotz meiner Angst, dass ich ihnen vertrauen kann. Ich bekomme viele leckere Sachen zu essen und wir gehen gemeinsam mittlerweile auch über Garten und Obstgarten hinaus spazieren. Noch gibt es viele Dinge und Geräusche die mich erschrecken, aber ich glaube, ich lerne schnell und schaue zuerst immer was Buster so macht. Der ist total gechillt, selbst als ich neulich über das Bett flitzte und über ihn als er darauf lag und schlief, hat der nichts gemacht und nur mal kurz den Kopf gehoben.

Ich gehen mittlerweile gerne ich die Küche zu Mick und Diana und lege mich da auf die dicke Hundedecke. Ich traue mich jedoch noch nicht, zu ihnen zu gehen um mir Streicheleinheiten abzuholen, aber das ist gar nicht schlimm, denn die merken, dass ich das eigentlich total gerne habe und kommen zu mir herunter und kraulen mich kurz, um mir zu zeigen, dass ich alle Zeit der Welt habe, bis ich mich traue zu ihnen aus eigener Kraft zu kommen. Aber ich laufe in der Wohnung viel selbstsicherer herum, durfte mit in die Schule wo die beiden arbeiten und mit Buster im Büro ganz ungestört den Tag verbringen (na gut, außer Diana kam um mit uns rauszugehen).

Buster wird ein toller Freund werden und ist momentan als Vorbild für mich unschlagbar. Er schaut auch immer wo ich bin und was ich mache, wenn wir unterwegs sind. Ich finde Leckerli (kleine getrocknete Fische) noch nicht wirklich gut und mag am liebsten Nassfutter gemischt mit Hühnchenfleisch und Beinscheibe und dazu ein bisschen die Brühe. Das schmeckt super. Hüttenkäse fand ich die ersten beiden Tage gut, aber danach nicht mehr so doll. Ihr werdet es nicht glaube, die zwei großen Zweibeiner verstehen schnell was ich mag und was nicht. Richtig gut.

Nach einer Woche kann ich sagen: Ich liege friedlich und entspannt auf meinen Decken und genieße die Ruhe und die Verlässlichkeit, die mir gerade begegnet. Mir ist warm und ich bekomme vielleicht eine Ahnung davon wie es sein kann, wenn ich hier richtig angekommen bin. Die Zweibeiner sagen, es wird ein Jahr dauern bis ich richtig angekommen bin, aber manchmal glaube ich, so lange wird es nicht dauern. Mick und Diana haben schon gesagt, dass ich sehr schlau und lernbegierig bin. Die scheinen mich echt lieb zu habe und ich glaube ich fange auch ein wenig an sie lieb zu haben.

Euer Merlin

Merlin lebt mittlerweile seit Februar bei seinen tollen Menschen. Gemeinsam haben sie noch einen langen Weg vor sich, aber sie haben auch schon ein paar Etappen geschafft. Dran bleiben, niemals aufgeben und sich nicht von Rückschritten - die es unweigerlich geben wird - unterkriegen lassen, heißt die Devise. Großartig, dass es Menschen wie euch gibt, die viele Mühen auf sich nehmen, um Hunden wie Merlin ein einigermaßen normales Leben zu ermöglichen und ausbügeln, was andere Menschen versaut haben.

Herzlichst, eure Pusztahunde

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