18.11.2024
Liebe Tierfreundinnen und Tierfreunde,
gerne möchten wir Euch heute einmal auf die Hunde (und Katzen) aus dem Tierschutz aufmerksam machen, die es umso vieles schwerer haben ein Zuhause zu finden, als die leider auch so vielen anderen Welpen, Junghunde, kleine Wuschel etc., die in unseren Tierheimen darauf warten entdeckt zu werden …
Es ist immer eine gute Tat, wenn ein Hund oder eine Katze aus dem Tierheim ein neues Zuhause findet. Dadurch wird ein Platz frei für das nächste Tier, das von der Straße gerettet, aus einer Tötungsstation befreit oder von überforderten Besitzern abgegeben werden kann. Vor allem junge Kätzchen, Welpen und Junghunde haben es bekanntlich leichter, ein Zuhause zu finden. Jeder wünscht sich ein gesundes, fröhliches Tier ohne belastende Vorgeschichte oder Vorerkrankungen, weil die Voraussetzungen dann ideal sind, das Tier zu erziehen und in das neue Heim zu integrieren. Doch hier sollten wir nicht vergessen: Es ist unsere Welt, in die der Vierbeiner kommt, und nicht seine! In jedem Alter bedarf es Arbeit, Geduld, Einfühlungsvermögen und liebevoller Konsequenz.
Nun zum eigentlichen Punkt: Während Kitten, Welpen und Junghunde sehr gefragt sind, haben es Hunde und Katzen im Alter von 4 bis 9 Jahren schwerer, ein neues Zuhause zu finden – es sei denn, sie punkten durch ihr Aussehen. Für Tiere ab 10 Jahren steigen die Chancen interessanterweise wieder, da viele Menschen bereit sind, einem älteren Tier noch einmal ein schönes Zuhause zu schenken.
Rudi, unser schmusiger Senior, sucht übrigens noch ein Zuhause! Pusztahunde - Senioren - Ragacs, jetzt Rudi
Doch wie sieht es bei Tieren mit Handicaps oder Vorerkrankungen aus? Ihre Chancen auf eine Vermittlung sind leider oft sehr gering, insbesondere bei Erkrankungen wie Herzwürmern, die in Ländern wie Ungarn ein großes Thema sind. Dabei ist diese Erkrankung gut behandelbar (mit der Slow-Kill Methode) und sollte kein Ausschlusskriterium für eine Adoption sein. Bei der Slow-Kill Methode wird einmal monatlich ein Spot-On (ähnlich wie ein Flohmittel) in den Nacken des Hundes geträufelt, die Kosten belaufen sich auf ca. 20 Euro im Monat. Die meisten Hunde sind nach einem Jahr Behandlung herzwurmfrei und "geheilt"! Natürlich beraten unsere Vermittlerinnen Euch kompetent, wenn Ihr weitere Fragen zu dem Thema Reisenkrankheiten habt.
Tiere mit körperlichen Handicaps haben es noch schwerer. Oft handelt es sich um Hunde und Katzen, die mit Beinbrüchen am Straßenrand gefunden werden. Manche haben Glück und werden rechtzeitig operiert, erholen sich gut und können mit oder ohne Schiene leben. Andere verlieren ein Bein oder sind gelähmt. Hier endet für viele die Bereitschaft, ein Tier aufzunehmen, sei es aus Sorge um die langfristigen Kosten oder den Aufwand. Arthrose, die bei Beinbrüchen häufig auftritt, zeigt sich oft erst mit zunehmendem Alter, wenn der Hund die Belastung der Schonhaltung spürt. Doch auch dafür gibt es mittlerweile zahlreiche Behandlungsmethoden und Ergänzungsmittel, die Hunden helfen, lange aktiv zu bleiben und ihre Besitzer bei gemütlichen Spaziergängen zu begleiten.
Onni lag mit einem ab dem Knie abgetrennten linken Hinterbein in einem tiefen Graben, in den er entweder gekrochen sein muss oder bei einem Unfall hineingeschleudert wurde. Das Bein konnte nicht gerettet werden, da die Verletzung bereits einige Tage alt war. Er sucht noch ein Zuhause: Pusztahunde - Patenhunde - Onni
Viki wurde mit zweifach gebrochenem rechten Hinterbein gefunden, da war sie erst vier Monate alt. Inzwischen ist sie mehrfach operiert worden und hat ein Zuhause gefunden.
Luca, unser dreibeiniges Schmuse-Kätzchen, sucht ebenfalls ein kuscheliges Zuhause: Pusztahunde - Pusztakatzen - Kitten - Luca Dreibeinchen
Ferdinand hat zwar noch alle Beine dran, aber er ist taub. Auch damit zählt er zu unseren Handicap Tieren. Der junge Mann sucht ein Zuhause als reine Wohnungskatze: Pusztahunde - Pusztakatzen - Kitten - Ferdinand
Ich selbst lebe seit rund acht Jahren mit einem Hund mit Handicap und kenne die Herausforderungen, die damit verbunden sind. Es gab Momente, in denen ich gezweifelt habe – nicht zuletzt wegen der hohen Kosten für Physiotherapie und Tierarztbesuche sowie der Einschränkungen im Alltag. Doch dann sehe ich meinen Hund an, spüre seine Zuneigung und weiß, dass er ohne mich nicht mehr in dieser Welt wäre. Ich habe ihm versprochen: Solange du willst, will ich auch. Er ist mein Seelenhund, und ich bereue die Entscheidung, ihn aufzunehmen, nicht.
Ich wünsche mir, dass es mehr Menschen gibt, die bereit sind, Tieren mit Handicaps eine Chance zu geben – denn in vielen Fällen sind es Menschen, die ihr Leiden verursacht haben. Jedes verletzte Tierschutz-Tier ist ein Opfer menschlicher Ignoranz, Dummheit oder Gier. Daher ist es nicht nur richtig, sondern auch wichtig, dass es Menschen gibt, die diesen Hunden, unabhängig von Alter, Farbe oder Zustand, ein liebevolles Zuhause schenken. Bist Du einer dieser Menschen?
P.S. Nicht Jeder hat die Möglichkeiten, ein Handicap-Tier aufzunehmen. Aber vielleicht möchtet Ihr trotzdem helfen? Es werden regelmäßig Paten gesucht für verletzte oder kranke Hunde, diese findet Ihr hier:
Vielen lieben Dank,
Stephanie und das Pusztahunde-Team