26.9.2016
Liebe Tierfreunde,
eigentlich sollte dies hier Rozinas Happy-End-Geschichte werden. Ein altes, geschundenes Mädchen bekommt nach vielen Tiefschlägen und viel vergeudeter Zeit endlich die Chance ihres Lebens. Sie darf in ein Traum-Zuhause ziehen. Doch leider währte der Traum nur kurze Zeit…
Rozina kam in extrem schlechtem Zustand nach einem Leben voller Entbehrungen ins Tierheim. Dort ging es ihr so gut wie nie zuvor, sie erholte sich. Doch irgendwann musste sie operiert werden. Mammatumore. Und noch das eine oder andere mehr. So richtig berappelt hat sie sich danach nicht mehr. Als wir sie später im Tierheim sahen, war klar, dass sie dringend ein eigenes Zuhause brauchte. Ein Zuhause, wo sie einmal in ihrem Leben das erleben sollte, was für andere Hunde selbstverständlich ist: Liebe, Fürsorge und Wärme. Sie sollte einen Menschen für sich haben dürfen. Weil Menschen ihr doch so sehr am Herzen lagen.
Ihre Rettung kam mit Riesenschritten in Form einer tollen Dame, die schon dem einen oder anderen unserer hoffnungslosen Fälle mit Hilfe ihrer weitreichenden Verbindungen zu guten Familien verholfen hatte. Aber diesmal war es sogar noch ein bisschen besser, denn Rozina hatte das Herz der Dame berührt, und sie gab ihr selber eine Heimat.
In den folgenden Wochen bekamen wir Bilder, die dokumentierten, dass Rozina sich erholte. Sie lebte auf, sie sah großartig aus, sie genoss, sie war dabei, sie liebte. Sie war ganz fester Bestandteil einer tollen Gemeinschaft. Es waren die Wochen und Monate ihres Lebens!
Leider kam der Tag, an dem Rozinas Damokles-Schwert mit aller Härte auf sie hinab sauste. Nur kurze Zeit blieb ihr, bis ihr Herzensmensch sie endgültig ziehen lassen musste.
Und wenn Sie nun denken, dass das Leben fürchterlich ungerecht sein kann, muss ich Ihnen zunächst einmal Recht geben. Aber wenn Sie das Ganze zu Ende denken, dann erkennen Sie bestimmt, dass dies doch eine Happy-End-Geschichte ist. Denn: Rozina durfte als glücklicher und geliebter Hund in den Armen ihres Frauchens über die Regenbogenbrücke gehen. Sie durfte am Ende ihres bewegten Lebens spüren, wie es sich anfühlt, ein geschätztes und umsorgtes Familienmitglied zu sein. Sie ist nicht als alter, kranker Streuner, der − aus Sicht ihrer ehemaligen Besitzer − für nichts gut ist, aus dieser Welt geschieden. Sie lag nicht plötzlich eines Morgens tot auf dem Tierheimboden. Ganz alleine gestorben in einer einsamen Tierheim-Nacht.
Rozinas Geschichte ist eine, von der noch viele andere in unserem Tierheim träumen. Einmal im Leben das GLÜCK erleben zu dürfen. Dafür harren sie aus. Dafür trotzen sie der eisigen Kälte, der glühenden Hitze. Der Einsamkeit und der Trostlosigkeit im Tierheim. Dem einen oder anderen wird es gelingen. Doch von vielen werden wir nur noch berichten dürfen, dass sie gestorben sind.
Rozina steht stellvertretend für viele alte Hunde auf der Suche nach einem erfüllten Schluss am Ende eines unerfüllten Lebens.
Vielleicht können Rozinas wunderschöne Bilder Sie ja überzeugen, sich den einen oder anderen unserer alten Kämpfer in der Rubrik Senioren genauer anzusehen und sich mutig in ihre eigene Happy-End-Geschichte zu stürzen. Sie werden erleben, wie schön das ist.
Hier eine kleine Auswahl:
Dies ist die allererste Tierheimbewohnerin von Orosháza, die bereits 10 JAHRE!!!! auf ihr Happy End wartet: Das Kuschelmonster Szofi!
Oder wäre Ihnen ein alter Knabe lieber? Rauhe Schale, weicher Kern? Dann sehen Sie sich Radar mit den Peilohren mal etwas näher an.
Ihr Pusztahunde-Team,
das seinen alten Veteranen, die im Tierheim warten, ganz fest die Daumen drückt.