05.02.2021
Liebe Tierfreundinnen und liebe Tierfreunde,
heute geht es weiter mit der kleinen Reihe von Berichten in loser Reihenfolge, in denen wir Ihnen einige unserer Team-Mitglieder und deren Hunde vorstellen möchten. Oder sagen wir besser…wie ist der Mensch auf den PPH-Hund und den PPH an sich gekommen.
Und da Blut manchmal dicker als Wasser ist, erzählt unsere Vermittlerin Anya, welche Rolle verwandschaftliche Bande gespielt haben:
Es ist 6.30 am Morgen. Ich sitze mit meiner Schwester im Auto und bin aufgeregt - Nein, das stimmt nicht so ganz. Ich sitze mit meiner Schwester im Auto und bin sehr aufgeregt.
Das letzte Mal, als ich mich so gefühlt habe, da wartete ich auf meine Tochter, die von einem Schüleraustausch aus Frankreich endlich zurückkam.
Jetzt warte ich auch auf ein Familienmitglied. Auf unseren neuen Hund aus Ungarn. Ich kenne nur Fotos von ihr. Es ist ein Hundemädchen und sie heißt Mandy. Mandy lebt in einem Tierheim in Ungarn und wartet sehnsüchtig auf ein neues Zuhause. Durch meine Nichte, Lisa, bin ich auf das Projekt-Pusztahunde aufmerksam geworden.
Zunächst dachte ich, es sei eine gute Idee zu unserem Herdenschutzhund Bruno, dessen Gefährtin vor einem halben Jahr leider verstorben war, noch zwei junge Rüden aufzunehmen. So - als eine Art von Jungs-Clique auf unserem Hof. Die freundliche Vermittlerin der Pusztahunde hat mir schnell klar gemacht, dass es da Probleme geben könnte. Warum soll es denn nicht eine Hündin sein? O.k., das sah ich ein, also eine Hündin.
Es gab einige Vorschläge, aber letztendlich war es Mandy, für die mein Mann und ich uns entschieden haben. Und hier bin ich jetzt. Ich stehe auf dem Parkplatz in Süderbrarup und warte auf das Transportfahrzeug aus Kiskunfélegyháza. Die Vermittlerin bat eindringlich darum pünktlich zu sein, vielleicht sogar eine halbe Stunde früher? Gesagt - getan. Der große Wagen kommt, es steigen ein Mann und eine Frau aus und mit Schwung öffnen sie die Seitentür. Wow - sowas habe ich ja noch nie gesehen. Lauter eingebaute Hundeboxen. Jetzt geht alles sehr schnell, der zweite Hund ist meiner, es wird noch ein Foto gemacht. Endlich ist sie da!
Einen Monat später: Mandy heißt jetzt ZsaZsa. Ich war darauf gefasst, dass es schwierig werden könnte. Vielleicht wird unser neues Familienmitglied sehr ängstlich sein, oder problematisch, vielleicht wird sie nicht stubenrein, verträgt sich nicht mit Bruno, mit den Katzen oder oder oder…
Nichts davon ist eingetroffen! Das hatten wir nicht erwartet - dass es so total unkompliziert ablaufen würde und das ZsaZsa und Bruno sich einfach ineinander verlieben und wir uns alle in sie. Die beiden hängen ständig zusammen, wie Pech und Schwefel, oder Pat und Patachon, Batman und Robin. Wir hatten ein Wahnsinns-Glück und das wissen wir.
Es war eine der besten Entscheidungen, die wir jemals getroffen haben und auch jetzt, einige Jahre später, sehen wir das absolut noch so. Durch diese positive Erfahrung habe ich mich immer mit dem Projekt-Pusztahunde verbunden gefühlt - und heute…?
Bin ich nun selbst eine Pusztahunde-Vermittlerin und das mit viel Freude, einer riesigen Menge an Glücksgefühlen und Begeisterung. Leider ist Bruno nach einer akuten und schnell verlaufen Krankheit von uns gegangen. Das ist jetzt länger her. Wir trauern alle immer noch sehr um ihn. Ich weiß aber, irgendwann, wenn wir so weit sind - dann kommt wieder ein Pusztahund zu uns.
Ich habe letzte Woche schon mal vorsichtig geschaut - bei den Notfällen. Es gibt da einen Hund der ganz dringend ein Zuhause und Hilfe braucht… …ich glaube bald sind wir soweit.
Anya Olbrich
Pusztahunde Vermittlerin.