31.01.2022
Liebe Tierfreundinnen, liebe Tierfreunde,
fast solange wie es den Verein Projekt-Pusztahunde gibt, gibt es auch die Auffangstation in Orosháza. Zunächst wurde sie von Edit und Robi geleitet, seit einiger Zeit von Marci, der aber bereits seit Kindertagen dabei ist.
In der Auffangstation, die im Hinterzimmer einer tierärztlichen Praxis untergebracht ist, wurden häufig sehr schwer verletzte oder kranke Hunde betreut, was sich natürlich anbot, da der Tierarzt ja um die Ecke war. Es herrschte stets viel (tierischer) Trubel, und die Hunde, die im Tierheim keine Chance auf Überleben gehabt hätten, fanden dort ein warmes Plätzchen. Nach und nach kamen aber auch viele gesunde Hunde dazu.
Im Laufe der Jahre verhalfen Edit, Robi und Marci so vielen Hunden zu einem guten Start in ein behütetes Leben. Und der Tierarzt, der die Räume vermietete, verdiente an den Hunden, die dort versorgt werden mussten, gutes Geld; Miete für die Räumlichkeiten, Geld für die tierärztlichen Behandlungen.
In der letzten Zeit stand die Auffangstation aber unter Beschuss der örtlichen Behörden. Es durften nur noch sehr wenige Hunde dort aufgenommen werden, unter 10. Der finanzielle Aufwand, der dort betrieben werden musste, um die Station am Laufen zu halten, stand bald in keinem Verhältnis mehr, zu der Anzahl der Hunde, die dort versorgt wurden.
Vor ein paar Wochen dann teilte Marci uns mit, dass ihm der Tierarzt/Vermieter Hausverbot erteilt hatte…der Tierarzt wohlbemerkt, bei dem Marci in der Zwischenzeit auch arbeitete. Edit und Robi übernahmen die Versorgung und Pflege der Hunde, durften aber täglich nur noch eine Stunde in die Räumlichkeiten. Kein Zustand für die dort lebenden Tiere!
Wir beschlossen also in Absprache mit Marci und Robi, die Station zu schließen, was seit gut 2 Wochen auch der Fall ist. Huba und Ella konnten auf Pflegestellen reisen. Die letzten drei Hunde kamen bei Icus im Tierheim unter. Dies wurde alles sehr schnell organisiert, weil wir befürchteten, dass der Tierarzt die Hunde nicht mehr rausgeben würde.
Im Nachhinein kam heraus, dass der Tierarzt und Vermieter, dem die Einnahmen durch die drastisch verringerte Hundeanzahl teilweise wegbrachen, Marci dazu hatte bringen wollen, ärztliche Untersuchungen und Behandlungen mit uns abzurechnen, die nicht stattgefunden haben. Marci hatte sich geweigert, seinen Job verloren und eben jenes Hausverbot erteilt bekommen.
Wir möchten uns bei Marci bedanken, dass er uns gegenüber der ehrliche Mensch geblieben ist, als den wir ihn seit Kindesbeinen an die letzten 10 Jahre kennengelernt haben. Wir wünschen ihm ganz viel Glück und Erfolg, denn er wird nach Szeged gehen, um dort bei einem Tierarzt zu arbeiten, bis er sein Veterinär-Studium beginnt.
Mach es gut, lieber Marci. Bleib wie du bist, dann wirst du viel Erfolg im Leben haben. Vielleicht laufen wir uns ja eines Tages nochmal über den Weg.
Herzlichst, Ihr Pusztahunde-Team