18.01.2025
Liebe Tierfreundinnen und Tierfreunde,
Mit umgerechnet 200 Euro pro Monat müssen zwei Frauen, die im Umland von Orosháza auf einem Hof wohnen, auskommen. Was das für Konsequenzen für die bei ihnen lebenden Tiere hat und wie unsere Kollegen vor Ort unermüdlich versuchen zu helfen, davon möchten wir euch heute berichten.
Anfang Dezember 2024 erreichte ein Hilferuf der beiden Frauen das Tierheim – sie baten dringend um Unterstützung wegen ihrer Hunde. Sobald sie es zeitlich einrichten konnte, machte sich die Tierheimleiterin Icus mit ihrem Mitarbeiter Tamás auf den Weg zu dem Gehöft. Dort angekommen, mussten sie beim Anblick der vielen Hunde, die sich im Außenbereich aufhielten, erstmal tief durchatmen. Dann begannen sie zu zählen, mit dem Ergebnis, dass es insgesamt 17(!) Hunde waren - 4 Hündinnen, 2 Rüden und zwei Welpengruppen unterschiedlichen Alters mit 5 bzw. 6 Mitgliedern. Alle waren dünn und in einem schlechten Pflegezustand.
Die Frauen berichteten, dass sie den Hunden aufgrund ihrer finanziellen Notlage nur 2 Kilogramm Brot pro Tag geben könnten und dass sie sich zusätzliches Futter selbst beschaffen müssten. Da das Gelände nicht umzäunt ist, gingen die Hunde auf die Jagd und erbeuteten Kaninchen und hin und wieder auch ein Reh. Der für das Revier zuständige Jäger hatte deshalb bereits mehrfach damit gedroht, die Hunde zu erschießen.
Icus konnte nach einigem Hin und Her die Besitzerinnen schließlich davon überzeugen, dass die Hündinnen auf Kosten des Tierheims kastriert werden sollten. Im Gegenzug versprach sie, für die Welpen Platz im Tierheim zu schaffen und sie dann dort unterzubringen.
Einige Tage später holte sie die 6 jüngeren Welpen ab, da diese insgesamt doch deutlich aufgeschlossener wirkten. Trotzdem gestaltete sich das Einfangen, auch mit Hilfe der Besitzerinnen, schwierig, weil die Zwerge bei Berührungen von Menschenhand vor Angst schrien und sich auch eingepinkelt hatten. Icus ließ bei der Gelegenheit Trockenfutter für die restlichen Hunde dort, was auch dankbar angenommen wurde.
Die erste Zeit im Tierheim verbrachten die Welpen ausschließlich mit Fressen und Schlafen, da sie diesbezüglich eine ganze Menge nachzuholen hatten. Dann aber begannen sie neugierig ihre Umgebung zu erkunden und entwickelten sich zu ganz normalen Welpen, die unbekümmert spielen und sich sehr gerne streicheln lassen. Tim, ein Mitglied der Sechserbande, hat das Tierheim kürzlich bereits Richtung Deutschland verlassen.
Seine Schwestern Toni, Trina, Tonya und Tánya wurden inzwischen in der Tierklinik in Makó operiert, da sie alle Nabelbrüche hatten und, mit Ausnahme von Tánya, auch an Polydaktylie litten, d.h. sie hatten 5 bzw. 6 statt 4 Zehen an den Hinterbeinchen.
Die 4 Hundemädchen haben die Eingriffe mit Bravour gemeistert und sind jetzt bereit für das nächste große Abenteuer – den Umzug in ein eigenes Zuhause!
Ihr Brüderchen Toby wird sich etwas länger gedulden müssen, da er zusätzlich an einer angeborenen Patellaluxation leidet, die erst Ende März/Anfang April korrigiert werden kann, weil er im Moment noch zu jung für die OP ist. Idealerweise sollte er durch die Genesungsphase entweder von seiner eigenen Familie oder von einer geduldigen Pflegestelle begleitet werden. Falls ihr euch zutraut, Toby zu betreuen, meldet euch gerne schon jetzt bei seiner Vermittlerin
Auch über eure finanzielle Unterstützung würden wir uns sehr freuen. Die Behandlungen der 4 Mädels haben insgesamt 300 Euro gekostet, und für die bevorstehende OP von Toby rechnen wir mit mindestens dem gleichen Betrag. Wenn ihr uns helfen wollt, überweist bitte mit VZ „T-Welpen“ auf unser Vereinskonto oder nutzt den PayPal-Button. Herzlichen Dank!
Aktuell wartet Icus auf mildere Temperaturen. Erst dann können die 4 Hündinnen, die sich noch auf dem Hof befinden, kastriert werden. Die Besitzerinnen lassen die Hunde nämlich nicht ins Haus, und Icus möchte vermeiden, dass sie frisch operiert in der Kälte auf dem Stroh liegen müssen.
Die anderen Welpen, etwa 2 Monate älter als die T-Zwerge, befinden sich derzeit bei Icus zuhause. Wir haben sie deshalb noch nicht in der Vermittlung, weil sie extrem ängstlich und scheu sind, sich nicht anfassen lassen und Icus niemanden hat, der ihr hilft, die Hunde einzeln aus dem Zwinger zu holen, um sie zu fotografieren. Aber wie wir sie kennen, wird sie auch dafür letztendlich eine Lösung finden.
Wir werden hier berichten, sobald es Neuigkeiten in dieser Angelegenheit gibt!
Herzliche Grüße,
Euer Pusztahunde-Team