10.03.2025
Liebe Tierfreundinnen und Tierfreunde,
Im von uns betreuten Tierheim Orosháza leben einige Hunde, die wir als „Geisterhunde“ bezeichnen, weil sie für Außenstehende bisher unsichtbar geblieben sind. Obwohl sich diese Hunde oft seit Jahren im Tierheim befinden, sind sie aus verschiedenen Gründen nie in die Vermittlung gekommen. Ohne Hoffnung auf ein glückliches Ende führen sie dort ein trostloses Leben. Wir möchten auf diese scheinbar vergessenen Hunde aufmerksam machen und ihnen endlich ein Gesicht geben.
Diesmal stellen wir euch Vadika vor, eine Hündin, deren aufmerksamer Blick aus braunen Augen direkt ins Herz trifft. Auch sie gehört zu den Insassen, die das Tierheim mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht mehr lebend verlassen werden.
Für unseren Teamkollegen Kai Richter, der sich regelmäßig im Tierheim Orosháza aufhält, ist Vadika gefühlt „schon immer“ dort gewesen. Tatsächlich sind bereits neun Jahre vergangen, seit sie im Januar 2016 im Tierheim aufgenommen wurde. Damals hatte sie, offensichtlich von der Straße kommend, in einem Haus Unterschlupf gesucht. Doch die Bewohner waren davon alles andere als begeistert, weshalb sie Icus verständigten. Ihr gelang es schließlich, die Streunerin einzufangen.
Über Vadikas Vorgeschichte ist leider kaum etwas bekannt, aber falls sie überhaupt Erfahrungen mit Menschen gemacht hat, waren diese wahrscheinlich nicht positiv. Sie ist äußerst misstrauisch und selbst bekannte Personen dürfen sie nicht anfassen. „Vad“ bedeutet wild; somit kann man Vadika mit „die kleine Wilde“ übersetzen, und bei ihr ist der Name Programm: Zwar kann man problemlos ihren Zwinger betreten, aber sobald man etwas von ihr will und sie sich bedrängt fühlt, würde sie laut übereinstimmender Einschätzung von Icus und Kai auch nicht zögern, ihre Zähne einzusetzen. Daher sind selbst kleinere medizinische Behandlungen, wenn überhaupt, nur unter größter Vorsicht und mit viel Geduld möglich.
Bei ihrer Aufnahme im Tierheim wurde ihr Alter auf 1,5 bis 2 Jahre geschätzt. Vadika wird bald ihren 11. Geburtstag feiern. Mittlerweile ist ihr entzückendes Bärtchen und auch das Fell an Hals, Brust und Nacken deutlich ergraut. In der langen Zeit, die sie bereits im Tierheim verbringt, hat sie sich dort gut eingelebt. Ihren Zwinger betrachtet sie als ihr Reich, er bietet ihr Schutz und sie verlässt ihn nie, auch dann nicht, wenn man die Zwingertür weit offenstehen lässt.
In all den Jahren hat Vadika leider ihre Angst vor Menschen und ihre Ablehnung ihnen gegenüber nicht überwinden können. Ein stets übervolles Tierheim ist für einen Hund wie Vadika nicht der geeignete Ort, um Vertrauen aufzubauen. Die knapp bemessene Zeit der Mitarbeiter erlaubt kein Eingehen auf spezielle Bedürfnisse oder gezielte Beschäftigung mit den Hunden.
Es ist unfassbar wenig, was wir für Vadika tun können – wir sorgen dafür, dass ihr Napf immer gut gefüllt ist und sie wenigstens etwas Schutz vor der Witterung hat. Mehr können wir ihr nicht bieten und das tut uns in der Seele weh!
Wenn euch das Schicksal von Vadika nicht unberührt lässt und ihr sie unterstützen möchtet, dann übernehmt doch eine Futterpatenschaft für sie – egal in welcher Höhe und ob regelmäßig oder einmalig. Kontaktiert bitte diesbezüglich Kai Richter unter
Oder schickt ein Paket mit Leckereien für Vadika an die Vereinsadresse:
Projekt-Pusztahunde e.V., Roy 3, 24392 Süderbrarup
Beschriftet das Paket mit „Vadika“, damit wir es entsprechend zuordnen können. Beim jeweils nächsten Transport werden die Päckchen mit nach Ungarn genommen. Kai kümmert sich zuverlässig um die Verteilung der Leckereien und bringt so wenigstens kurzzeitig etwas Abwechslung in die Monotonie des Tierheimalltags unserer Geisterhunde.
Vielen Dank für eure Unterstützung!
Herzliche Grüße,
Euer Pusztahunde-Team
Vadika bedankt sich bei ihren lieben Futterpaten Michael und Diana R., sowie Ralf und Rosemarie B.