24.07.2024
Liebe Tierfreundinnen und Tierfreunde,
so wie in Spanien, Griechenland oder Italien die Leishmaniose allgegenwärtig ist, begleitet uns in Süd-Ost Ungarn leider die Dirofilaria immitis, die Herzwürmer. Alleine die Bezeichnung "Herzwürmer" macht Angst. Und zu Recht, denn unbehandelt ist das langfristig eine lebensbedrohliche Indikation. Zum Glück kann man in den meisten Fällen auf eine recht schonende Art und Weise dagegen vorgehen. Wir behandeln unsere Hunde bereits seit Jahren erfolgreich gegen die Herzwürmer und von diesen Erfolgen möchten wir euch heute berichten.
Beginnen wir mit etwas Statistik:
Im Jahr 2023 haben wir 308 Herzwurm-Tests gemacht. In Kiskunfélegyháza waren es 156, in Orosháza 152. 64 Hunde insgesamt waren positiv, das sind (nur) 20%. Nachtestungen (nach 1 Jahr Behandlung) gab es 52 (Kiskunfélegyháza 20, Orosháza 32). Und 42! der nachgetesteten Hunde waren negativ!!! Der Rest muss noch eine weitere Behandlungsrunde drehen und wird dann mit ziemlicher Sicherheit ebenfalls negativ sein. Nur ganz selten bekommen wir die Rückmeldung von vermittelten Hunden, dass noch eine 3. Behandlungsrunde gedreht werden musste, bevor die Herzwürmer endgültig Geschichte waren.
Und wenn wir uns nun mal einen Hund hinter der Statistik ansehen, dann ist z.B. unser bereits älterer (und im Tierheim leider sehr trauriger...aber das ist eine andere Geschichte) Ragacs jetzt Herzwurm-frei.
Die Slow-Kill Methode (das ist eine Kombination aus Antibiotikum und Spot on), mit der unsere Hunde behandelt werden, funktioniert also! Und nicht nur bei unseren Tierheimhunden, sondern natürlich auch bei unseren Vermittlungshunden. Der Vorteil ist, dass die Herzwürmer langsam und nach und nach (slow) absterben und so die Gefahr von Embolien vermindert wird. Der Hund muss nicht komplett ruhig gehalten werden (natürlich darf er auch nicht 20 km joggen oder am Fahrrad rennen...normale Bewegung halt). So eine komplette Ruhigstellung unserer Hunde mit Herzwürmern, wie es andere Therapieformen erfordern, wäre im Tierheimalltag halt gar nicht möglich. Und uns erreichen regelmäßig Nachrichten von unseren Übernehmern, dass es wieder einer geschafft hat und Herzwurm-frei ist, was uns in unserem Handeln bestärkt.
Warum erzählen wir euch das? Weil uns fast wöchentlich verzweifelte Hundebesitzer kontaktieren, die sich komplett alleine gelassen fühlen mit dem Thema Herzwürmer und denen unglaubliche Angst gemacht wird. Angst, dass ihr geliebter Hund quasi kurz vor dem Exitus steht und man überhaupt nichts (bezahlbares) machen kann. Natürlich gibt es Hunde, die einen so starken Herzwurmbefall haben, dass das Herz bereits nachhaltig geschädigt ist. Je kleiner der Hund, je älter und je länger der Herzwurmbefall bereits besteht, desto größer ist die Gefahr, dass er Schäden zurück behält oder die Slow-Kill Methode nicht schnell genug greift. Aber in der Regel ist die Slow-Kill Methode eine aussichtsreiche Möglichkeit der Behandlung von Herzwürmern bei Hunden. Garantien gibt es leider im Leben nicht.
Lasst euch also nicht verrückt machen oder von irgendwas abhalten. Ihr habt Optionen.
Herzlichst, eure Pusztahunde