02.05.2017
Liebe Tierfreunde, es gibt schon einige von „Denen“ in unserem Tierheim. Ich meine die, die bei „geboren“ und „Aufnahmedatum im Tierheim“ das gleiche Jahr stehen haben. Als Welpe eingezogen und nie vermittelt worden. Von zwei von „Denen“ möchte ich Ihnen heute berichten.
Geboren wurden unsere zwei Schönen im Jahr 2011. Kurz darauf, in einer kalten, aber zum Überleben nicht zu kalten Nacht, wurden sie mit noch einem anderen Geschwisterchen einfach auf die Straße vor das Tierheim geworfen. Als morgens die Mitarbeiter des Tierheims kamen, entdeckten sie die drei Babys. Einfach so mitnehmen lassen wollten sie sich aber nicht, denn an den positiven Umgang mit Menschen waren sie nicht gewöhnt. Die Welpen wurden deshalb erst einmal eine Weile außerhalb des Tierheims gefüttert. Eines der Jungen verschwand nach einer Weile. Vielleicht hat der Fuchs zugeschlagen oder andere, streunende Hunde. Man weiß es nicht.
Unsere zwei gestromten Schönheiten Irma und Inga gaben aber nicht auf und trotzten allen Gefahren, denen freilebende Hunde ausgesetzt sind. Sobald sie merkten, dass ihnen die Menschen des Tierheims nichts Böses wollen, zogen sie freiwillig in die Sicherheit hinter dem Zaun um. Das ist nun mehr als 6 Jahre her. Seitdem kräht kein Hahn mehr nach ihnen.
Will heißen, dass es in der ganzen Zeit nur eine einzige Anfrage für Inga gab. Die Interessentin hätte eines der beiden Mädels adoptieren wollen, aber irgendwann lief die Vermittlung dann ins Leere. Schade eigentlich. Zwar hätte ich es irgendwie schlimm gefunden, wenn die Mädels auseinander gerissen worden wären, denn sie haben seit ihrer Geburt ja nur sich. Aber dies ist natürlich eine allzu menschliche Überlegung. Denn wenn man die Emotio mal raus hält, wäre es unterm Strich sogar besser für die Beiden, würden sie getrennt vermittelt werden. Sie müssten sich dann viel schneller auf ihren Menschen einstellen und mit Sicherheit gäbe es schneller bessere Fortschritte. Aber dann wäre es natürlich wunderbar, wenn beide gleichzeitig das Tierheim verlassen könnten. Ich hätte also gerne 2 Wunder auf einen Schlag…puhhh…
Inga
Irma
Warum aber haben unsere beiden netten Mädchen so wenige Fans? Vielleicht, weil sie zu unscheinbar sind in ihren grau-braun-gestromten Pelzchen? Weil sie zu schüchtern sind? Zu unversehrt, zu unauffällig nett, zu….ja was denn bloß?? Ich finde keine Antwort, denn die Schwestern haben einiges vorzuweisen: sie sind friedlich und freundlich, möchten sich gerne an Menschen binden (wissen aber noch nicht so recht, wie sie es anfangen sollen) und sind absolut verträglich mit ihren Hunde-Kollegen.
Das, was ihnen fehlt, nämlich das Vertrauen in die Menschen, wird sich mit ein wenig Geduld ganz von alleine einstellen, denn schon im Tierheim merkt man, dass Irma und Inga an den Pflegern und Besuchern interessiert sind. Sie nehmen Leckerchen und kommen freudig an den Zaun ihres Geheges gelaufen.
Meine Team-Kollegin Angelika besucht die beiden Damen auf jeder Fahrt und zwischen ihnen hat sich schon, trotz der nur kurzen Minutenbesuche, eine Beziehung aufgebaut. Irma und Inga erkennen Angelika und freuen sich über ihr Kommen und die mitgebrachten seltenen Leckereien. Potenzial ist also durchaus vorhanden.
Wenn Sie auf der Suche nach zwei netten Mädchen sind, die Sie mit Geduld und Liebe an das Leben eines Familienhundes heran führen möchten, dann sind Sie bei den Damen richtig. Sie dürfen nur nicht erwarten, dass unsere gestromten Schönheiten gleich bei ihrer Ankunft in Deutschland aus dem Transporter heraus voller Zutrauen freudig auf Sie zugelaufen kommen. Aber wenn Sie bereit sind, sich ihre Freundschaft in kleinen Schritten zu erarbeiten, dann passts.
Bis dahin Mädels: Haltet durch, bis endlich jemand erkennt, wie toll ihr seid. Dann wird auch für euch einmal die Sonne scheinen und das Leben wird endlich bunt. Ihr hättet es wirklich verdient!
Hier geht es zu Irmas und Ingas Inseraten:
http://projekt-pusztahunde.de/index.php/zuhause-gesucht/huendinnen-35-bis-50-cm/620-irma
http://projekt-pusztahunde.de/index.php/zuhause-gesucht/huendinnen-35-bis-50-cm/619-inga
Herzliche Grüße
Nicole Halfenberg aus dem Pusztahunde-Team